Hofmeister, Hermann Heinz
Dienstgrad : Feldwebel (Fluglehrer) Nationalität : deutsch Geburtsdatum : 8.5.1920 Geburtsort : Berghausen/Krs. Waldbröl Todesdatum : 24.2.1945 Todesort : Rückershausen Todesursache : Absturz |
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Eintrag des Sterbefalls im Standesamt: StA Pforzheim, Nr. 10/1946
Lage auf dem Friedhof in
Block : 13 Reihe : 6 Grab : 135
Letzte Einheit : II.G. 2. Staffel I
Umgebettet am 19.4.1956 aus Rückershausen.
Kontakt zu Angehörigen vorhanden
Hermann Heinz Hofmeister war das Älteste von sieben Kindern des
Ehepaars Hermann Gottlieb (*1888) und Klara Hofmeister (*1897), geb.
Hildebrandt. Seine sechs Geschwister waren Ilse (*1922), Irmtraut (*1925),
Arnold (*1926), Gerhard (*1930), Hildegard (*1932) und Alfred (*1935).
Hermann brach mit 16
Jahren die Schule ab und meldete sich freiwillig zur "Legion Condor".
Er machte bei der Wehrmacht eine Ausbildung zum Fluglehrer und flog
verschiedene Maschinen, unter anderem auch die Me 262, das erste Düsenflugzeug
der Welt. In Achern leistete er seinen Dienst beim RAD, eingesetzt war er u.a.
auch in München.
Am 1. April 1944 kam es zum ersten Fliegerangriff auf
Pforzheim. Bei diesem Angriff kamen 17 Menschen ums Leben, darunter auch die
Mutter und drei Geschwister von Hermann Hofmeister (Irmtraud, Hildegard und
Alfred). Bruder Gerhard wurde schwer verletzt.
Familie Hofmeister
vor dem Krieg |
Familie Hofmeister
nach dem Krieg |
Hermanns Vater war ein sehr gläubiger Mensch. Er war ursprünglich
Versicherungsinspektor, übernahm aber dann von seinem Bruder ein Altenheim in
Pforzheim. Ehrenamtlich war er in einer Freikirche als Prediger tätig. Die
Beerdigung seiner Frau und der drei Kinder wurde von der NSDAP als
Propagandaveranstaltung groß inszeniert. Nachdem die „offizielle“ Beerdigung
vorbei war, sagte Vater Hermann Hofmeister zu den Parteivertretern:“Jetzt
macht, dass ihr wegkommt und lasst sie uns richtig beerdigen.“
Am 23. Februar 1945 kam es zum schwersten Luftangriff auf
Pforzheim. Die Stadt wurde von 379 britischen Bombern fast völlig zerstört.
Innerhalb von 22 Minuten fanden 17.600 Menschen den Tod. Die Bomben und der
Feuersturm, der sich in der eng bebauten Altstadt entwickelte, töteten fast ein
Drittel der anwesenden Bevölkerung. Gemessen an den Opferzahlen war es nach den
Bombardierungen von Hamburg und Dresden der drittstärkste Angriff alliierter
Bomber während des Zweiten Weltkriegs. 98% des Stadtzentrums wurden zerstört
(Pforzheim gehörte damit zu den am stärksten zerstörten Städten während des
Kriegs). Alles brannte. Alle verfügbaren Piloten mussten aufsteigen, so auch
Hermann Hofmeister zu seinem ersten Feindflug. Das Großgeschwader, dem er seit
20.2.1945 angehörte, kam zum Einsatz. Sein vorgesetzter Offizier teilte später
seinem Vater am Telefon mit, er sei mit den Worten "nun werden wohl alle
meine Lieben tot sein" aufgestiegen. Sein Bruder Arnold war vermisst, den
Rest der Famile wähnte er durch den Bombenangriff getötet.
Hermann wurde auf dem Rückflug von seinem Einsatz im Raum
Düren-Eschweiler abgeschossen.
Aus Rückershausen, wo Hermann Hofmeister abgestürzt war,
wurde berichtet, die Maschine habe sich brennend in die Erde gebohrt. Hermann
Hofmeister sei halb verkohlt geborgen worden. Er wurde am 2.3.1945 evangelisch
beerdigt. Das folgende Foto zeigt sein Grab in Rückershausen.
Aus der Verlustliste des Generalquartiermeisters des LwKdo
West vom 13.3.1945 geht hervor, dass Hermann Hofmeister mit einer Fw 190 D-9
geflogen ist mit der Fabrikationsnummer 210 136:
(vielen Dank an Alexander Heuser, der diese Daten zur
Verfügung gestellt hat)
Arnold Hofmeister und sein Vater besuchten die Grabstätte des öfteren und trafen auch die Dame, die das Grab pflegte. Nach der Umbettung verlor sich die Spur. Der Vater starb 1975.
Am 4.9.2010 besuchte Arnold Hofmeister das Grab seines
Bruders in Idstein. Nach dem Besuch des Grabes
er: „Nun kann ich Ruhe finden, jetzt weiß ich, wo mein Bruder bestattet ist“.
Hier
finden Sie einen Film über die Zerstörung Pforzheims. (rechter Mausklick
und in neuem Fenster öffnen).
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