Kascha,
Dienstgrad : Stabsgefreiter
Nationalität : deutsch
Geburtsdatum : 15.5.1914
Geburtsort : Hindenburg/Oberschlesien (heute Zabrze/PL)
Todesdatum : 1.2.1945
Todesort : Idstein, Reservelazarett I
Todesursache :
Eintrag des Sterbefalls im Standesamt: StA Berlin, Nr. 22025/1948
Lage auf dem Friedhof in
Block : 13 Reihe : 3 Grab : 80
Letzte Einheit : 15. Fall.Jg.Rgt.
14
Umgebettet am 14.1.1956 aus Idstein, X/10.
Die Mutter von Günter Kascha legte ebenfalls in Hindenburg
und hieß Pauline.
Olga Kascha lebte nach dem Krieg weiterhin in Hindenburg, das
dann zu Polen gehörte. Einige Informationen über Ihr Leben nach dem Krieg sind
bekannt. Nachfolgend zitiere ich aus einem Brief, den ich vom Deutschen
Freundschaftskreis (Verband der deutschen Minderheit in Schlesien) erhalten
habe:
„Weil
Weil Frau Kascha und Herr Kowal ein Paar waren, konnte sie in
O/S (Anm.: Oberschlesien) bleiben und wurde nicht vertrieben. So kann
man verstehen, dass ihr Unheil erspart blieb. Frau Olga Kascha heiratete diesen
Polen und hatte mit ihm zwei Jungen. Der Pole ließ nicht zu, dass die Tochter
von Frau und Herrn Kascha mit ihm zusammen sein konnte. Sie konnte nur bei
seiner Abwesenheit zu ihrer Mutter kommen. Die Tochter wohnte bei der Großmutter
Kascha.
Die Mathesdorfer wunderten sich, dass diese deutsche Frau
einen uniformierten Polen heiratete.
Weil die Mathesdorfer kein Geld hatten, verkauften sie, was
sie konnten. Viele Menschen verkauften Christbäume zu Weihnachten 1945. Das war
damals nicht verboten. Mit einer Säge sägte man im Wald Fichten ab und
verkaufte sie. Auch ich (Anm: der Verfasser des Briefes) handelte damals
mit Christbäumen in Gleiwitz. Eines Tages hatte ich ein paar Christbäume auf
meinem Schlitten. Als ich am West-Schacht vorbeifuhr, kam Herr Ignacy Kowal aus
dem Wärterhäuschen und nahm mir die Fichten weg. Es waren schlimme Zeiten für
uns, es ging alles drunter und drüber.
Herr Kowal und Frau Kowal sind schon lange tot und sind auf
dem Friedhof in der Friedensstraße beerdigt (jetzt ul. Pokoju).“
Soweit der Bericht aus Zabrze.
Den letzten Feldpostbrief an Olga Kascha datiert vom
05.12.1944. Er trägt die Feldpostnummer L 60435 des Luftgau-Postamtes
Wiesbaden.
Es verwundert, dass im Sterbebucheintrag in Berlin der
Todestag mit dem 1. Februar angegeben wird, denn laut Kirchenbuch wurde Günter
Kascha beim Fliegerangriff auf Wiesbaden verwundet, der nachweislich am 2. Februar
1945 erfolgte.