Krupar, Kurt
Dienstgrad : Oberzahlmeister Nationalität : deutsch Geburtsdatum : 12.6.1900 Geburtsort : Berlin Todesdatum : 17.6.1945, 17:00 Uhr Todesort : Idstein,
Reservelazarett II Todesursache : eitrige
grofusee Peritonitis nach Perforation einer gangranösen Ilumschlinge Strangulationsilius nach nicht perf. Appendicitis
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Eintrag des Sterbefalls im Standesamt: StA Idstein, Nr. 194/1945
Lage auf dem Friedhof in
Block : 13 Reihe : 6 Grab : 141
Letzte Einheit : WF/Ag Preis A I Eschenstruth
Kontakt zu Angehörigen vorhanden
Kurt Krupar wurde am 19.6.1945 evangelisch beerdigt. Er war
gelernter Bankkaufmann und verheiratet mit Valeska Krupar, wohnhaft
Berlin-Köpenick. Beide waren zuletzt wohnhaft in Oberlichtenau, Bez. Chemnitz.
Kurt Krupar verlies nach der 10. Klasse das Gymnasium und
machte bei der Privatbank „Beier & Heinze“ eine Ausbildung zum
Bankkaufmann. Er diente bereits im Ersten Weltkrieg. Vom 7.9. – 25.11.1918
gehörte er dem E Batl. IR 99 als Rekrut an. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz
ausgezeichnet und erhielt die österreichisch-ungarische und die bulgarische
Kriegserinnerungsmedaille.
Er spielte vorzüglich Klavier – bisweilen auch ohne Noten,
wenn man ihm einfach eine Melodie vorsang, die er dann nachspielte. Auch malte
er leidenschaftlich gerne. Mit Vorliebe malte er Kirchen, Schlösser und Türme.
Nach dem Krieg arbeitete Kurt Krupar wieder bei Beier &
Heinze und wurde von März bis Mai 1921 als dienstlich zu einer Bank nach
Holland delegiert. Am 5.6.1924 heiratete er in Berlin Valeska Kaprolatis (*
25.05.1901, & 17.06.1982). Sie war ehrenamtlich im Frauenwerk tätig. Beide
hatten drei Kinder: Wolfgang (1925-2013), Eberhard (1928-1988) und Anke
(1938-2006). Während der Bankenkrise 1929 verlor Kurt Krupar seine Anstellung.
Durch einen früheren Klassenkameraden, der beim
Zentralfinanzamt Berlin tätig war, erfuhr er von der Möglichkeit einer
Ausbildung zum Betriebsprüfer. Er wurde in Berlin ausgebildet und trat 1930
seine erste Stelle in Chemnitz an - als amtlicher Betriebsprüfer im
Angestelltenverhältnis. Dort lebte Kurt Krupar bis 1935 mit seiner Famlie. Sein
Sohn Wolfgang besuchte dort drei Jahre lang die Volksschule, sein Sohn Eberhard
für ein Jahr.
1935 wurde er auf eigenen Wunsch zum Zentralfinanzamt Berlin
versetzt und zog mit seiner Familie dort hin zurück. Er war weiterhin als
Betriebsprüfer tätig und in Großbetrieben eingesetzt.
Kurt
Krupar war ehrenamtlich in der SS tätig, der er bereits im Juli 1933 beitrat.
Sein letzter Dienstgrad war SS-Untersturmführer, befördert am 11.9.1938. Seit 1.5.1937 war er Parteimitglied.
14.7.1941
wurde er eingezogen und gehörte der Organisation Speer als Oberzahlmeister
(Beförderung am 27.11.1940) an. Vorwiegend war er im Baltikum (Lettland)
eingesetzt.
Beim
Vorstoß der Sowjets nach der Schlacht um Stalingrad kam Kurt Krupar wieder
zurück nach Deutschland (Ende 1944 / Anfang 1945). Er zog zu Frau und Tochter
nach Oberlichtenau. Hier sollte er seine weitere Verwendung abwarten. Seine
letzte Einheit war WF/Ag Preis A I Eschenstruth. Während der Zugehörigkeit dort
war er im Lager Waldhof untergebracht.
Als
die Amerikaner Mitte April 1945 Westsachsen eroberten, wurde Kurt Krupar
gefangen genommen und kam in ein Gefangenenlager an den Rheinwiesen. Im
Gefangenenlager lebte er mit einem anderen Kameraden in einem selbstgegrabenen
Erdloch unter erbärmlichen Bedingungen. Dieser Kamerad berichtete nach dem
Krieg Valeska Krupar in Briefen von den Zustände im Lager.
Im
Lager erkrankte Kurt Krupar schwer und wurde Anfang Juni 1945 mit hohem Fieber
in das Idsteiner Lazarett eingeliefert. Hier wurde eine Darmverschlingung
festgestellt, die schließlich zum Tode führte. Seine Frau bekam die
Todesnachricht einen Tag vor Weihnachten 1945 vom Idsteiner Pfarrer zugeschickt
– zusammen mit einem Notizbuch mit Aufzeichnungen zum Gefangenenlager.
1957
reiste Valeska Krupar aus der DDR aus und lebte bei Sohn Wolfgang. Ab 1965 bis
zu ihrem Tode lebte sie dann bei Ihrer Tochter.