Palme, Herbert Josef

 

Dienstgrad :      Obergefreiter

Nationalität :    deutsch

 

Geburtsdatum : 26.5.1911

Geburtsort :      Steinschönau/Tetschen (Sudetenland) (heute Kamenický Šenov/CZ)

 

Todesdatum :    28.3.1945

Todesort :         Görsroth,
in der Feldmark Heiligenhaus

Todesursache :  gefallen durch direkten Beschuss

 

Eintrag des Sterbefalls im Standesamt:    StA Oberauroff, Nr. 16/1945 und StA Berlin-Willmersdorf, Nr. 26994/1951

 

Lage auf dem Friedhof in

Block : 13                        Reihe : 5                         Grab : 107

 

Letzte Einheit : 2./Art.Ers.Abt.4 (Erkennungsmarke)

 

Umgebettet am 18.4.1956 aus Görsroth, R. 2/5.

 

Kontakt zu Angehörigen vorhanden

 

 

Herbert Palme wurde am 31.3.1945 in Görsroth beerdigt, aber erst am 26.9.1945 wurde das Grab vom katholischen Pfarrer eingesegnet.

 

Herbert Palme war das jüngste Kind von Emil (1867-1945)  und Maria Anna Palme (1867-1920). Seine Geschwister waren Bruno (*3.4.1905) und Hilda (*20.5.1898). Die Familie wohnte in Steinschönau, Haus Nr. 304. Als die Mutter nach langer Krankheit starb, führte Hilda den Haushalt. Am 13.11.1920 heiratete Emil Palme zum zweiten Mal. Er heiratete Anna, verwitwete Tischer, geb. Renner (*13.10.1878).

 

1920 wurde die Lüster-Gürtlerei Palme&Walter (Erzeugung von Kristallkronleuchtern) von Emil Palme und Franz Walter (1880-1962) - dem Schwiegervater von Emils Sohn Bruno - gegründet. Die Firma florierte, in den 1930-er Jahren hatte die Firma eine Belegschaft von 60 Personen.

 

Herbert war Designer in der Firma und übernahm 1936 zusammen mit seinem Bruder Bruno die Firmenanteile seines Vaters. Er hat in Paris französisch gelernt. Hatte er einen Schwips, sprach er nur französisch – so wird berichtet.

 

Am 8.8.1938 heiratete er Luise, geb. Kittel (1917-2006). 1940 kam Sohn Klaus zur Welt (& 2016). Das nachfolgende Foto zeigt die Familie im Jahr 1942:

 

 

Gleich zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Herbert eingezogen. Von Anfang an hat er Tagebuch geführt. Aus diesen Tagebüchern geht auch hervor, dass Herbert gegen Kriegsende nicht mehr kämpfen wollte. Er war dabei, sich abzusetzen. Aufgrund seiner extremen Kurzsichtigkeit jedoch erkannte er wahrscheinlich die anrückenden Amerikaner nicht und wurde erschossen.

 

Von seiner Soldatenzeit sind verschiedene Stationen bekannt. Auf einer Postkarte vom 13.2.1940 lautete die Postanschrift „Kanonier Herbert Palme, 2.Art.Ers.Abt. 4, Dresden N15, Fabrice-Kaserne. Die nächste bekannte Adresse ist am 10.5.1940 das Reservelazarett in Zeitz, jedoch ist er am 21.5.1940 zurück in Dresden, ebenso am 20.2.1941 und am 16.5.1941.

 

Ein Brief vom 5.4.1942 sagt: „Ostern im Felde. Schon früh morgens (Ostersonntag) brachte uns eine Russin ein Kunstblumen-Stöckl aus buntem Bast. Etwas Brot war Zahlungsmittel, kindlich feist freuen wir uns über den bunten Strauß. Er belebt unsere ganze Behausung und ist außerdem sehr schick ausgeführt. […] Der Schnee schmilzt nur langsam.“ Demnach befindet sich Herbert Palme zu diesem Zeitpunkt in Russland.

 

Am 19.3.1943 schreibt Herbert aus Frankreich, aus Le Croisic sur pen. Der letzte vorhandene Brief stammt von Weihnachten 1944.

 

Herbert Palmes Frau und Stiefmutter lebten nach dem Krieg noch in Steinschönau.

 

 

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