Schadt, Johann

 

Dienstgrad :      Unteroffizier

Nationalität :    deutsch

 

Geburtsdatum : 5.12.1919

Geburtsort :      Güdingen/Saar

 

Todesdatum :    31.3.1945

Todesort :         Gemarkung Dasbach

Todesursache :  Herzschuss

177 - Grabplatte Schadt

 

Eintrag des Sterbefalls im Standesamt:    StA Brebach, Nr. 25/1948

 

Lage auf dem Friedhof in

Block : 13                        Reihe : 2                         Grab : 51

 

Letzte Einheit : 4. Flak Ers.Abt. 33

 

Umgebettet am 17.4.1956 aus Dasbach.

 

Kontakt zu Angehörigen vorhanden

 

 

Johann Schadt war evangelisch und ledig. Von Beruf war er Schreiner und wohnte in Güdingen.

 

Seine Eltern waren der Schlossermeister Johann Jakob Schadt und Elisabeth Dorothea, geb. Heep, aus Güdingen.

 

Johann Schadt hatte noch vier weitere Geschwister:

- Charlotte (Lotte), geb. 1906

- Karl, geb. 1908

- Luise, geb. 1914

- Otto, geb. 1915

- Elisabeth, geb. 1918 (Mutter von Waltraud Klos)

 

Luise starb mit vier Jahren. Sie zog sich schwerste Verbrennungen zu, an denen sie verstarb. Sie kam mit ihrer wollenen Strickjacke dem Ofen zu nah, sodass die Strickjacke Feuer fing. Ihrer Mutter sagte sie: "Ich wollte mich nur wärmen." Im Krankenhaus bat sie ihre Mutter, ihr das Lied "Macht hoch die Tür" vorzusingen, das sei ihr Lieblingslied gewesen.

 

Otto Schadt war Musiker und Harmonikaspieler. Er unterrichtete auch. Im Krieg wollten die Russen ihn erschießen. Er wurde schwer getroffen, aber er war nicht tot. Er stellte sich tot, um den Russen dann zu entgehen. Diese schossen ihm auch noch in die Hände. Er wurde gefunden und kam schwer verletzt in ein Lazarett. Seine Hände heilten nie mehr richtig, sodass er nicht mehr unterrichten konnten.

 

Die Amerikaner sind am 30.3. aus Idstein kommend bis auf den Kamm, die heutige Straße von Idstein nach Niedernhausen gefahren und haben von hier aus das Dorf Dasbach beobachtet. Eventuell ist es hier zu einem Feuergefecht gekommen. Die Wehrmachtseinheit von Johann Schadt hatte um das Dorf herum Schützenlöcher gegraben und beim herankommen der Amerikaner sich Richtung Lenzhahn abgesetzt. Ein Zeitzeuge erinnert sich, einen Soldaten – wahrscheinlich Johann Schadt - tot in seinem Schützenloch gesehen zu haben. In seiner Hand hielt er eine Handgranate.

 

Da in den amerikanischen Quellen festgehalten ist, dass Dasbach am 30. März erobert wurde, müsste das Todesdatum der 30.3. gewesen sein. Der 31.3. ist vielleicht der Tag, an dem Johann Schadt gefunden wurde.

 

Ein Kamerad, der mit Johann Schadt in den letzten Tagen zusammen war, berichtete der Familie, dass sie zusammen im Schützengraben lagen. Johann Schadt soll geäußert haben, dass er sich lieber erschießen lasse als in Gefangenschaft zu gehen. Nach dem Krieg bekam die Familie Post aus der damaligen Ostzone. Gerichtet war das Schreiben an Johann Schadt, es stammte von einer jungen Frau. Sie fragte, warum er sich nicht melden würde, sie wären doch verlobt und wollten heiraten. Von der Familie erfuhr die Frau dann, dass Johann Schadt gefallen war.

 

 

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