Straub, Paul Robert

 

Dienstgrad :      Gefreiter

Nationalität :    deutsch

 

Geburtsdatum : 11.6.1915

Geburtsort :      Karlsberg/Rumänien (heute Gura Putnei)

 

Todesdatum :    3.5.1945

Todesort :         Idstein, Reservelazarett II

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Todesursache :  Oberschenkelschussbruch links, Lungenentzündung

 

Eintrag des Sterbefalls im Standesamt:    StA Idstein, Nr. 81/1945

 

Lage auf dem Friedhof in

Block : 14                        Reihe : 6                         Grab : 112

 

Letzte Einheit :

 

Kontakt zu Angehörigen vorhanden

 

 

Paul Robert Straub wurde am 5.5.1945 katholisch beerdigt. Im April 1942 heiratete er in Kalisch/Polen Else Straub, geb. Steppau. Zuletzt war er wohnhaft in Neudietendorf/Thüringen. Von Beruf war er Schumacher.

 

Seine Eltern waren Ambros Straub und Filomena (Minna), geb. Steppan. Filomena Straub war verwitwet - letzter Aufenthalt unbekannt.

 

Als Paul Straub geboren wurde, gehörte seine Heimat als Kronland zu Österreich-Ungarn. Nach dem Ersten Weltkrieg kam das Gebiet an Rumänien. Fortan gehörte er zur deutschen Minderheit der Buchenwald- oder Bukowina-Deutschen. Am 22. Oktober 1940 schloss das Deutsche Reich mit dem Königreich Rumänien eine Vereinbarung über die Umsiedlung der Bukowina-Deutschen in das Deutsche Reich (Download hier).

 

Am 23. Oktober 1940 kam Paul Straub mit seiner Mutter Filomena (*18.3.1874 in Karlsberg/Rumänien)und seinen drei Geschwistern in Erfurt an und war dort vorerst im Lager „Schloss Hubertus“ untergebracht – heute ein Hotel und Restaurant.

 

Seine Geschwister waren Katarina (*10.8.1907), Ambros (*2.11.1909) und Rosa (*4.4.1912). Somit war Paul der Jüngste unter den Geschwistern. In Erfurt arbeitete er als Schumacher in der Schuhfabrik Hess.

 

Die Mutter Filomena, geb. Peck, war schon bei der Ankuft aus Rumänien verwitwet. Ihr Mann hieß ebenfalls Ambros, so wie Pauls älterer Bruder. Sie war Hausfrau und wurde von den vier Geschwistern mit versorgt. Für Ihren Grundbesitz und Haus und Hof in Rumänien wurden ihr bei der Übersiedlung 178.000 rumänische Lei angerechnet, für die Hauseinrichtung noch einmal 5.000 Lei.

 

Pauls Bruder Ambros war Arbeiter, wahrscheinlich auf dem Hof der Mutter.

 

Weiterhin ist zu Paul Straub erwähnt, dass er 1,88m groß war, schlank, dunkelblond mit blaugrünen Augen. Er besuchte 7 Jahre die deutsch-rumänische Grundschule und machte von 1931 bis 1935 seine Lehre als Schuhmacher. 1936 legte er seine Gesellenprüfung ab.

 

Am 15.9.1941 wurde er schließlich zur Umsiedlung aus dem Lager vorgeschlagen – wahrscheinlich nach Polen, wo er ja 1942 heiratete.

 

So erklärt sich wohl auch die Heirat von Paul und Else Straub in Kalisch/Polen. Else Straub (*23.3.1918) stammte ebenfalls aus der Bukowina, nämlich aus Alt-Fratautz. Sie war evangelisch und machte in den Jahren 1938/1939 eine Schneiderlehre. Sie kam nach der Umsiedlung nach Poslau (bei Jannowitz, heute Janowiec Wielkopolski/PL). Dort wurde Sie am 23.7.1941 zur Umsiedlung vorgeschlagen.

 

Paul und Else Straub hatten zwei Kinder. Die Tochter wurde im Mai 1943 in Neudietendorf geboren. Somit ist davon auszugehen, dass die Familie zwischen April 1942 und Mai 1943 nach Neudietendorf zog. Dort betrieb Paul Straub noch eine Schumacher-Werkstatt, bevor er zur Wehrmacht eingezogen wurde. Der Sohn kam im Mai 1945 zu Welt, als der Vater bereits gestorben war.

 

 

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